Jan's Dank an MEHRSi

Der Sturz ist schon einige Jahre her. Ich fuhr mit einer FZS 600 eine recht enge Straße bergauf (bei Heimbach in der Eifel von der Burg aus hoch). In einer Linkskurve fuhr ich wahrscheinlich etwas zu flott und habe wahrscheinlich tendenziell etwas früh eingelenkt, sodass ich etwas näher zur Mittellinie kam, sie aber nicht überschritten habe. Die Kurve an sich ist aufgrund der Felswand nicht einsehbar. Von oben kam eine Sportmaschine die für mich plötzlich auftauchte. Es ging ziemlich schnell, wahrscheinlich habe ich mich einfach erschrocken und konnte die Kurve nicht mehr bekommen (aufgrund etwas zu hoher Geschwindigkeit vllt. 50/60kmh und der Nähe zur Mittellinie/leichtes schneiden) sodass ich vorne in die Bremse gelangt habe und weggerutscht bin. Die Maschine prallte gegen den Unterfahrschutz und die Gabel brach vorne durch. Wäre der Schutz nicht gewesen, wäre die Maschine vielleicht auch den Hang runtergerutscht. Ich selbst hatte eine gute Textilkombi an und nur der linke Unterarm der Jacke war aufgescheuert. Ansonsten hatte ich nichts und bin direkt aufgestanden.

Ich kann mich noch an einen Unfall bei Rurberg erinnern, als ein junger Mann ca. Anfang 20 mit einer R6 im Oktober vor mir fuhr. Er war immer eine Kurve weiter und sehr schnell. Plötzlich sah ich nur eine Reifenspur und weiter oben lag die Maschine auf der Straße. Er selbst lag zusammengekauert an der Leitplanke. Ich dachte damals er hätte es hinter sich. Habe gedreht und es waren Ersthelfer da. Der Junge war ziemlich blass und wusste nicht wo er war. Er wurde mit dem Hubschrauber abtransportiert. Ich hatte seinen Namen aufgeschnappt und erfuhr im Nachhinein, dass er eine 6h Not OP gehabt hatte und die Milz entfernt wurde, ansonsten hatte er keine bleibenden Schäden gehabt. Ist aber seitdem nie wieder Moped gefahren. Was mir bei dem Unfall aufgefallen ist, die Kurve hatte einen Unterfahrschutz, er hätte aber besser weiter durchgezogen werden sollen, sodass er nicht nur dem Kurvenbogen folgt sondern auch danach noch angebracht ist. Der Fahrer ist quasi tangential aus der Kurve gestürzt und leider so, dass er noch den ungeschützten Bereich getroffen hat. Das wäre ein Punkt den es aus meiner Sicht zu berücksichtigen gilt, wenn man den Schutz plant. Der Gedanke dahinter wäre dann, den Sturz in beide Fahrtrichtungen durchzuspielen und die ungünstigste "Rutschlinie" zu ermitteln.

Bei den Unfällen die ich so im Laufe der Zeit beobachtet und erlebt habe (insgesamt vielleicht 15 Stück in 12 Jahren bei ca. 130.000km auf zwei Rädern) war fast immer eine nicht angepasste Geschwindigkeit die Ursache. Hier und da war schonmal etwas Pech dabei z.B. vor ein paar Jahren als jemand mit einer CBR im Harz bergab in eine Kurve fuhr, gar nicht mal schnell. Er erwischte mit dem Vorderrad ein Schlagloch in der Kurve und rutschte weg. Gefühlt passierten 90% der Unfälle aufgrund einer nicht angepassten Geschwindigkeit. Viele Überholmanöver die ich so beobachtet habe hätten schief gehen können, wenn doch Gegenverkehr gekommen wäre, da würde ich sagen, dass die Hauptgründe unterschätzen der Situation und oft auch "Rudelzwang" oder blindes Folgen des Vordermanns sind, bei denen die Leute einfach mitschwimmen, ohne daran zu denken, dass sie selbst für sich verantwortlich sind.

Nichtsdestotrotz bin ich froh, dass die geschilderten Situationen immer noch glimpflich ausgegangen sind. Auch ein großes Dankeschön an MEHRSi für das Engagement und die gute Arbeit! Bleibt oben.

Viele Grüße
Jan

 

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